"Gefahr für die Menschheit"

NEUMARKT. Die Grünen im Landkreis Neumarkt gehen den CSU-Europa-Abgeordneten Albert Deß wegen dessen Haltung in Sachen Pestizidverbot an.

Um es zu verhindern, sei sich die CSU im Europäischen Parlament nicht zu schade, mit der "Brexit-Partei UKIP" gemeinsame Sache zu machen, hieß es. Der Neumarkter Abgeordnete Albert Dess lasse sich vor den "destruktiven Karren der Europa-Feinde" spannen, "um die Interessen der Chemie-Industrie auch auf Umweltflächen durchzusetzen", beklagte sich Kreisrat Dr. Roland Schlusche von den Grünen.


Ausgerechnet auf ökologischen Vorrangflächen, also Flächen, die im Umweltinteresse genutzt werden sollten, Pestizide zu verwenden, verbiete eigentlich der gesunde Menschenverstand, so Kreisrat Erwin Ehemann.

Es sei gut und wichtig, dass EU-Agrarkommissar Phil Hogan nun auch ein amtliches Verbot dafür plant. Damit hole die EU-Kommission nach, was die Bundesregierung bei Einführung des "Greenings" versäumt habe, sagte Kreisrat Markus Reischl. Albert Dess handele dabei im Sinne der CSU. Auch Agrarminister Christian Schmidt wollte Hogans Gift-Verbot stoppen, konnte dafür aber im Bundeskabinett keine Zustimmung erzielen.

Albert Dess soll zurücktreten, heißt es in der Pressemitteilung der Grünen. Er sei mit der CSU-Position "Agrarindustrie und Chemiekeule fördern" eine "Gefahr für die Menschheit".
22.05.17
Neumarkt: "Gefahr für die Menschheit"
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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang