Trauer um Alt-OB


Alt-OB Kurt Romstöck ( †) und Oberbürgermeister Thomas Thumann
Foto: Archiv
NEUMARKT. Die Stadt Neumarkt trauert um Alt-Oberbürgermeister und Ehrenbürger Kurt Romstöck, der am Montag im Alter von 91 Jahren verstorben ist.

neumarktonline hat bereits in einer Eil-Meldung kurz berichtet.

Oberbürgermeister Thomas Thumann zeigte sich tief betroffen von der Nachricht: „Kurt Romstöck hat sich als Oberbürgermeister größte Verdienste um Neumarkt erworben und Stadtgeschichte geschrieben“, sagte er.

Ob der Wiederaufbau des Historischen Reitstadels zu einem der besten Kammermusiksäle weithin oder der Ausbau des inneren Straßenrings um die Altstadt, ob der Bau des neuen Feuerwehrzentrums oder die Einrichtung der städtischen Sing- und Musikschule – viele Projekte und Entwicklungen werden immer mit seinem Namen verbunden bleiben, heißt es in der Würdigung.


Er selber habe sich immer wieder mit ihm zu einem Erfahrungsaustausch getroffen, erklärte Thumann. Dabei habe er ihn auch im hohen Alter als sehr aufgeschlossene und überaus versierte Persönlichkeit erlebt. Mit seinem fundierten Wissen und seiner schier unerschöpflichen Vielfalt an Kenntnissen zur Stadt Neumarkt habe er ihn immer wieder beeindruckt. "Einig waren wir uns immer in der Einschätzung, dass es eine große, aber auch sehr schöne Herausforderung ist, seine Heimatstadt Neumarkt mitzugestalten“, so Thumann.

Romstöck wurde 1952 in den Stadtrat gewählt, dem er 43 Jahre lang angehörte. Von 1961 bis 1972 war er 2. Bürgermeister und damit Stellvertreter des damaligen OB Theo Betz, dem er 1972 in diesem Amt nachfolgte. Anschließend war Romstöck 18 Jahre lang bis 1990 Oberbürgermeister von Neumarkt.

Dabei war er unter anderem mit den Auswirkungen der Gebietsreform und der Aufgabe befasst, neun früher selbständige Orte in die Stadt zu integrieren. Damit war die Einwohnerzahl Neumarkts mit einem Schlag von rund 18.600 auf über 27.000 Einwohner angewachsen. Romstöck sorgte für den Ausbau der Feuerwehren in den Stadtteilen genauso wie für die Infrastruktur in der Innenstadt, wozu auch der Bau der Parkhäuser und der Tiefgarage am Residenzplatz gehörten.

Auch die Altstadtsanierung nahm in seiner Amtszeit ihren Anfang. Mit einer vorausschauenden intensiven Grundstückspolitik legte er die Grundlage für die spätere erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung Neumarkts, heißt es ind er Würdigung.

Romstöck war auch über die Stadtpolitik hinaus vielseitig engagiert und in vielen Funktionen tätig. Er war unter anderem Mitglied im Verbandsrat beim Zweckverband des Krankenhauses und im Verwaltungsrat der Sparkasse, im BRK war er nicht nur jahrzehntelanges Mitglied, sondern dort auch mehrere Jahre lang stellvertretender und 1. Kreisvorsitzender.

Romstöck war zudem 24 Jahre Mitglied im Kreistag und von 1990 bis 1996 stellvertretender Landrat. Für sein umfassendes Wirken wurde er vielfach geehrt. Romstöck hat unter anderem das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland und den Bayerischen Verdienstorden erhalten. Die Stadt Neumarkt hat ihm die Goldene Stadtmedaille und 1990 auch die Ehrenbürgerwürde verliehen.

Romstöck hat sich aber auch als Autor mit Werken der Stadt- und Heimatgeschichte einen Namen gemacht. In zwei Bänden hat er dabei zum Beispiel die Geschichte Neumarkts aufgearbeitet, eine Chronik der Neumarkter Freiwilligen Feuerwehren verfasst oder die Mühlen im Landkreis und ihre Geschichte dargestellt. Viele weitere Werke wurden von ihm veröffentlicht.

„Vieles wollte Kurt Romstöck noch auf den Weg bringen, so manches zur Geschichte Neumarkts und der Region noch zusammenstellen und veröffentlichen“, stellte Oberbürgermeister Thumann fest. „Der Tod hat seinem reichhaltigen und bemerkenswerten Leben ein plötzliches Ende gesetzt. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau, den beiden Kindern und der Familie sowie allen Verwandten. Wir verneigen uns in Dankbarkeit und Demut vor einem Großen der Neumarkter Stadtgeschichte und werden Kurt Romstöck immer ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren.“
09.01.17
Neumarkt: Trauer um Alt-OB
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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang