Intensivstation besichtigt


Am Sonntag konnte die nagelneue Intensivstation besichtigt werden

NEUMARKT. Mit einem Tag der Offenen Tür und zahlreichen medizinischen Fach-Vorträgen wurde am Neumarkter Klinikum die neue Intensivstation eingeweiht.

22 statt bisher 16 Intensivbetten verbessern die Gesundheitsversorgung in der Region erheblich, hieß es. Jährlich werden hier etwa 2000 Patienten aller Fachrichtungen betreut.

Der 6. Bauabschnitt am Klinikum Neumarkt schreitet voran. Am 4. Oktober erfolgt die Inbetriebnahme der neuen Intensivstation mit 22 Betten. Vorab erteilten die Klinikseelsorger jetzt den neuen Räumen die kirchliche Weihe.


Neben einer Operation können die Gründe für eine Betreuung auf der Intensivstation sehr vielfältig sein: Bei vielen Patienten ist es zu einem teilweisen oder vollständigen Ausfall lebenswichtiger Organfunktionen gekommen. Aber auch Vergiftungen, Infektionen, ausgedehnte Verletzungen nach Unfällen oder Schockzustände können ein Grund für die Intensivbehandlung sein.

Die Aufgaben der Intensivmedizin sind die Überwachung und Unterstützung der lebensnotwendigen Körperfunktionen, die optimale Versorgung bei Fehlfunktion und soweit möglich eine vollständige Wiederherstellung der betroffenen Organe. Dazu werden neben Medikamenten moderne medizintechnische Apparate zur Beatmung, zur Blutwäsche und Überwachungsgeräte der Herz-/Kreislauffunktion eingesetzt.

Der Neubau der Intensivstation ist der vorletzte Teil des sechsten und zugleich größten Bauabschnitts zur Modernisierung des Klinikums, dessen Planungen im Jahr 2010 und die Bauarbeiten im Frühjahr 2014 gestartet wurden. 25 Millionen Euro, die der Freistaat Bayern insgesamt in diesen 6. Bauabschnitt investiert, wurden in einen äußerst komplexen neuen Baukörper gesteckt. So wurde das Gebäude auf elf Meter langen Bohrpfählen in den Boden gegründet und 45 Meter lange und bis zu 14 Tonnen schwere Stahlverbundträger überspannen den Wirtschaftshof, in dem die Krankenhauslogistik ihr Domizil hat.

Beim Innenausbau der Intensivstation wurde auf eine möglichst „menschliche“ Komponente – für Patienten, Besucher und Personal - Wert gelegt. Jeder Behandlungsplatz auf der Intensivstation ist auf den Patienten ausgerichtet. In den Räumen ohne optimales Tageslicht ist ein dem Tageslicht ebenbürtiges Lichtsystem etabliert. Dieses Konzept reduziere nachweislich Unruhe und Verwirrtheit, hieß es.

Großzügige Fensterflächen, ein begehbarer und bepflanzter Innenhof und die Anordnung der Patientenzimmer ermöglichen den jederzeitigen Außenbezug. Offene Arbeitsbereiche unterstützen die Transparenz und Teamarbeit. Ein besonderes Augenmerk wurde in der Planung auf die bestmögliche Vermeidung von Keimübertragungen gelegt. Neben Isolationszimmern kann jeder Bettplatz vollständig als Einzelzimmer betrieben werden.

Landrat Willibald Gailler und Vorstand Peter Weymayr waren sehr froh, dass nach fast sechs Jahren Vorlauf-, Planungs- und Bauzeit jetzt mit der neuen Intensivstation das Herzstück dieser Baumaßnahme in Betrieb gehen kann. „Die neue Intensivstation wird für eine deutliche Qualitätsverbesserung in der stationären Gesundheitsversorgung sorgen und die bestehenden räumlichen Kapazitätsengpässe wesentlich lindern“, so Weymayr. Landrat Gailler zeigte sich sehr erfreut, dass trotz Verpflichtung zu europaweiten Ausschreibungen ein Großteil der Investitionsmittel bei Baufirmen im Landkreis verbleibt. Damit wird nicht nur die Gesundheitsversorgung, sondern auch die heimische Baubranche nachhaltig gestärkt.


Die Intensivstation wurde kirchlich geweiht


25.09.16
Neumarkt: Intensivstation besichtigt
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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang